Vor kurzem machte mich jemand auf diesen Kommentar unter einem LinkedIn-Beitrag aufmerksam:
«Wir brauchen wieder mehr Wort-Bewusstsein.» Diese Aussage hörte ich letztens in einem Podcast und fand sie sehr merk-würdig (im positiven Sinn). (…) Wenn wir in einem Unternehmen eine Bewusstseinsänderung bewirken möchten, brauchen wir eben auch dieses «Wort-Bewusstsein».
Genau!
Es begeistert mich, dass sich mehr und mehr Menschen bewusst werden, dass ihre Wortwahl einen Einfluss auf ihr Bewusstsein hat. Und dass sie damit natürlicherweise das Bewusstsein der Kulturen beeinflussen, in denen sie leben – sei es die Gesellschafts- oder die Unternehmenskultur.
Was du sagst, kreierst du
Um die Kraft von Worten wirklich zu begreifen, dürfen wir in einem ersten Schritt erkennen, dass unsere Worte eine schöpferische WIRKung haben. Wir kreieren mit ihnen WIRKlichkeit. Oder, wie ich es in einem Blog unlängst formuliert habe: Wir WIRKen damit unseren Lebensstoff.
In allen Weltreligionen und in der Spiritualität wird die manifestierende Kraft von Worten beschrieben. Stellvertretend gebe ich hier einen Auszug aus dem Buch «Gespräche mit Gott» von Neale Donald Walsch wieder:
Der Schöpfungsprozess beginnt mit einem Gedanken – einer Idee, Konzeption, Visualisierung. Alles, was ihr seht, war einst jemandes Idee. In eurer Welt existiert nichts, was nicht zunächst als reiner Gedanken vorhanden war. (…) Der Gedanke ist die erste Ebene der Schöpfung.
Als nächstes kommt das Wort. Alles, was ihr sagt, ist ein zum Ausdruck gebrachter Gedanke. Er ist schöpferisch und schickt schöpferische Energie ins Universum. Worte sind dynamischer (…) als der Gedanke, weil sie eine andere Schwingungsebene haben. Sie brechen stärker ins Universum ein (verändern, beeinflussen es, wirken sich stärker aus).
Schadest oder nützt du dir?
Was machen wir mit dieser Erkenntnis nun konkret?
Alles beginnt damit, sich selber zu hinterfragen. Beobachte, wie du sprichst: Sind dir deine Worte zuträglich? Oder schaden sie dir – nutzt du so genannte Nocebo-Worte?
Dazu gehören zum Beispiel Ausdrücke, die dem Krieg oder dem Konflikt entstammen (hier geht’s zur Liste). Oder Worte, mit denen du dich in dem wälzt, was du vermeiden willst: Stress, Ängste, Krankheit. Oder mit denen du wiederholt Dinge betonst, die dir ein schlechtes Gefühl geben: Ärgernisse, Sorgen.
Die Kommunikation rund um Corona ist für mich persönlich ein besonders erschreckendes Beispiel dafür, wie unachtsam und – ja, gesundheitsschädigend – wir mit Worten umgehen. Die Berichterstattung strotzt vor Kriegsrhetorik («Kampf gegen das Virus») und fokussiert in erster Linie darauf, Angst zu schüren. Medien, Politik und Behörden, die sich dieser Sprache bedienen, zeichnen sich durch ein ausgesprochen niedriges (Wort-)Bewusstsein aus. Sie helfen nicht, sie schaden.
Tu dir gut: Gib deinem ICH mehr Raum!
Im Gegensatz dazu manifestieren wir schöne und unserem Organismus zuträgliche Dinge,
- wenn wir positiv sprechen und Verneinungen meiden,
- wenn wir im Indikativ (der Wirklichkeitsform) statt im Konjunktiv II (dem Irrealis) sprechen,
- wenn wir von dem reden, was wir uns wünschen – statt von dem, was wir verhindern wollen,
- wenn wir darüber sprechen, was wir erreichen wollen – statt über das, wogegen wir uns wehren.
- Wenn wir dürfen statt müssen,
- wenn wir wollen statt sollen.
Nutze deine Sprache etwa, um dir und deinen Bedürfnissen mehr Raum zu geben!
Das geht mit einem verblüffend einfachen Instrument: Unterlasse Ellipsen-Sätze, in denen das ICH als Subjekt fehlt: „Gehe einkaufen“, „komme gleich zu dir“, „wünsche dir alles Gute!“. Achtest du stattdessen darauf, dass das ICH in jedem dieser Sätze vorkommt, achtest du automatisch auch dich und deine Bedürfnisse mehr!Versuch doch, in den nächsten Tagen die oben erwähnten Sprachinstrumente zu deinem Wohl einzusetzen. Und geniesse dann, wie das Leben deinen Worten Gutes folgen lässt! Und wie du darüber hinaus positiv auf deine Mitmenschen und die Kultur, in der du lebst, einwirkst.
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